Östlich von Lauenburg, wo die Elbe sich zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern aufteilt, vorbei an Boizenburg und bis nach Dömitz, zeigt sich der große norddeutsche Strom mit seinen zahlreichen Nebenarmen in seiner nahezu ursprünglichen Pracht. Verwinkelte Uferhänge, Sandstrände und Binnendünen haben zu jeder Jahreszeit ihren ganz individuellen Charme und schaffen ein naturnahes Erlebnis.

Nachhaltige Unterkünfte im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

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Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Mecklenburg-Vorpommern

Die Elbe ist der drittgrößte Fluss in Mitteleuropa und in ihrem Verlauf zwischen Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt konnte sich, auch bedingt durch die jahrzehntelange Teilung Deutschlands, eine oftmals naturbelassene Auenlandschaft entwickeln, die so bei anderen großen Strömen in Europa kaum mehr aufzufinden ist. Zur Erhaltung dieses intakten Ökosystems ist es unabdingbar, dass die angrenzenden Bundesländer miteinander kooperieren, um wirkungsvolle Schutzmaßnahmen sicherzustellen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei neben dem wirkungsvollen Schutz auch auf der schonenden und nachhaltigen Nutzung dieser einzigartigen Region.

Bereits im Jahr 1970 begründete die UNESCO (Weltorganisation für Wissenschaft, Erziehung und Kultur) das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAP) in dessen Folge bislang weltweit rund 690 Biosphärenreservate entstanden. Im Gegensatz zu anderen Schutzgebieten und Naturparks ist die ausgewiesene Zielsetzung eines Biosphärenreservates die Sicherung einer historisch wertvollen Kulturlandschaft. Hierbei geht es auch um die Schaffung von Lebenserwerbsgrundlagen, den funktionellen Schutz des Erhalts von gebietsspezifischen Arten des entsprechenden Ökosystems, Entwicklungsgrundlagen zur Einvernehmlichkeit der regional verträglichen Flächennutzung, der Forschung und der Förderfunktionen umweltorientierter Bildung. Diese Kriterien unterliegen den Bestimmungen der UNESCO und werden wiederkehrend geprüft.

Entsprungen aus dem Naturpark Mecklenburgisches Elbetal entstand so im Jahr 1997 das länderübergreifende Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe in Mecklenburg-Vorpommern, dessen Hauptverwaltung inzwischen durch das Reservatsamt Schaalsee-Elbe im etwas nördlicher gelegeneren Zarrentin übernommen wurde. Das naturnahe Reservat der Unteren Mittelelbe umfasst rund 460 Quadratkilometer Fläche. Die Flusslandschaft und die zahlreichen Nebenflüsse, Auen, Überschwemmungsgebiete, Moore, Trockenflächen und Restwälder bieten unzähligen Tier- sowie Pflanzenarten einen besonderen Lebensraum. Hervorgegangen und geformt aus vergangenen Eiszeiten ist die dynamisch lebendige Kulturlandschaft heute Bestandteil von Erholung und verschiedenster Möglichkeiten der Aktivität.

Wandern, Radfahren und Naturerlebnis

In Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartnern und dem Förderverein „Biosphäre Elbe MV e.V.“ bietet die Reservatsverwaltung etliche Veranstaltungen und Aktivitäten an, die jährlich in einem Programmkalender zusammengefasst werden. Natürlich kann der Besucher auch in eigener Initiative die vielfältigen Möglichkeiten des mecklenburgischen Elbstromtals erkunden. Überall finden sich zahlreiche Lehrpfade und Wanderwege mit wissenswerten, informativen Beschilderungen. Von Boizenburg über Teldau und Lübtheen, bis rund um Dömitz gibt es zahlreiche Rad- und Wanderrouten. Umfangreiches Kartenmaterial ist im Fachhandel, bei den entsprechenden Stellen der Tourismusinformationen oder der Naturparkverwaltung erhältlich. Pferdefreunden zeigt die Region zahlreiche Alternativen auf. Ferien auf einem der Reiterhöfe oder der Besuch einer Wanderreitstation.

Auch bei Paddlern und Anglern ist das mecklenburgische Elbetal beliebt. Aufgrund der teilweise breiten Flussführung und der Fließgeschwindigkeit sollten sich Wasserwanderer vorab über die Bedingungen in der Region informieren. In die Müritz-Elde-Wasserstraße kann man in Dömitz gelangen. Zahlreiche Schleusen und Rastplätze mit der Möglichkeit anzulanden, kennzeichnen den Weg. Stille Beobachter der zum Teil seltenen Tier- und Pflanzenwelt kommen im Biosphärenreservat voll auf ihre Kosten. Ob Störche, Kraniche, Biber oder sogar Fischotter, das Elbetal ist Rückzugsgebiet für viele bedrohte Arten. Wer länger bleiben will, findet ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten.

Boizenburg – Klein Venedig des Nordens

Absolut lohnenswert ist eine Erkundung der geschichtsträchtigen Stadt Boizenburg. Die auch als „Klein-Venedig des Nordens“ bekannte Ortschaft zeigt ihre mittelalterlichen und slawischen Wurzeln an vielen Stellen. Fachwerkhäuser umranken den von einer ringförmig geschlossenen Wallanlage geprägten Innenstadtbereich. Gräben, Wallpavillon und über vierzig Brücken versetzen den Besucher in eine nostalgische Zeitreise. Das barocke Fachwerkrathaus mit eigenwilligen Stilelementen steht auf hölzernen Stützen. Die imposante evangelische St. Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert thront am Markt und trägt romanisch, gotische Erbauungszüge. Der alte Stadthafen war früher wichtiger Salzhandelsweg zwischen Lüneburg und Wismar.

Skulpturengarten in Damnatz

Der Skulpturengarten in Damnatz befindet sich im niedersächsischen Teil des Biosphärenreservates Elbetal. Auf über 10.000 Quadratmetern zeigt der Kunstpark rund 30 eindrucksvolle Großskulpturen verschiedener Bildhauer. Zurück in Mecklenburg-Vorpommern ist eine weitere Attraktion ein Besuch der südlichsten Gemeinde des Landes, die Stadt Dömitz. Neben den historischen Fachwerkbauten, dem Hafen und anderen Bauwerken ist besonders die Festungsanlage ein interessantes Ausflugsziel. Der fünfeckige Bastionsbau mit Gewölben wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts fertiggestellt, um die südwestliche Landesgrenze Mecklenburgs zur Elbe hin abzusichern.

Binnendünen bei Klein Schmölen

Da die Elbtalaue sonst kaum natürliche Erhebungen aufweisen kann, ist der Anblick der mächtigen Binnendünen bei Klein Schmölen eine beeindruckende Abwechslung. Als größte Binnenwanderdüne Europas und Ergebnis der letzten Eiszeit ist die Umgebung Lebensraum einer reichen Fauna und zahlreicher, seltener Vogel- und Insektenarten. Der gesamte Dünenbereich ist Teil des ökologischen Forschungs- und Bildungsprinzips des UNESCO-Biosphärenreservates „Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern“.

In der näheren Umgebung von Dömitz finden sich weitere Aussichtspunkte. Die alte Eisenbahnbrücke der ehemaligen Bahnlinie zwischen Wittenberge und Lüneburg ragt als stummer Zeitzeuge über die Wiesen des weitläufigen Elbufers.